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Klausens
und Manuel Amaru Cholango
Klau|s|ens hatte die Gunst, Gast zu sein, als Gäste kamen,
um
Gäste zu sein, damit die Ausstellung über die
„Schönheit
des Hässlichen“ (neben der Vernissage) auch noch
über
eine Performance (am 24.5.2007) eröffnet werden
könne.
Klau:s:ens schrieb dauerperformend Gedichte.
Siehe auch:
http://klausens.blogg.de/eintrag.php?id=511
http://klausens.blogg.de/eintrag.php?id=512
WAS IST ZU TUN?
Wenn der
Schamane in
der Fabrikhalle
aufstampft
in den Lehm
der auch vom
Auto tropft das
da hängt ist
Unwirklichkeit
garantiert oder
einfach Kunst
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist.
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
WAS GIESSEN WIR?
Wenn der
Künstler sich
bückt und
etwas in seine
Lehmfußstapfen
gießt
auf dem Boden
von Halle 10
muss es etwas
bedeuten weil
die Bedeutung
ja im Tun entsteht
---
Seht: Jetzt ruft er
und ein anderer schreibt
während die Kameras filmen
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist. + Korrektur am 25.5.2007 in Königswinter-Oberdollendorf
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
KÜNSTLERANHANG
Ich gieße meine
Worte mit in
den Sand den sie
stampfen und
gießen auf dass
alles ein
unauslöschlich
Gesamtkunstwerk
unserer schreienden
Existenz werde
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist.
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
MUTMACHEN
Ja wir dürfen
uns die Schuhe
ausziehen und
auch dort
stapfen im
Lehm als seien
wir Kinder
wäre da nicht
alles mit
Sinn überladen
würden es
auch einige
tun
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist.
©
Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
FORMEN
Er bückt sich
und nimmt die
weißlich erstarrten
Formen aus
dem Lehm die
erstarrt sind
aus vorbeigegangenen
Fußstapfen
entsteht immer
wieder neuer
Sinn und
Unsinn im
dauernden Tun
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist.
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
SCHAUER
Als Publikum
haben wir stets
zu gucken
was es zu schauen
gibt doch manche
meinen sie müssten
filmen fotografieren
sprechen weggucken
sich schämen
Vielleicht
ist das im
Schreiben
intendiert
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist.
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
VOR ALLEM DAZUGEHÖREN
Tauche deine
Worte in den
Lehm deiner
Erfahrung
und tunke
sie später
in die Kreide
deines
Weltwissens
24.5.2007,
Donnerstag, LIVE, Ausstellungseröffnung, M. Amaru Cholango,
„Die
Schönheit der Hässlichkeit“, Installationen
# Objekte
# Film. Bei dieser Eröffnung wird der Künstler mit
brennenden Schalen eine Lehmfläche (feucht) barfuß
betreten, in deren Mitte der Boden der Halle als ein Kreis zu sehen
ist. Die Performance ist bei diesem Gedicht aber schon zuende.
© Klau|s|ensĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
DER BEZUG IN ALLER AUSFÜHRLICHKEIT:
24. Mai 2007, Donnerstag
Ort:
Tapetenfabrik, Auguststraße 10, Halle 10,
53229 Bonn =
Bonn-Beuel.
„DIE SCHÖNHEIT DER HÄSSLICHKEIT“
M. AMARU CHOLANGO
Es sprach zur Eröffnung Dr. Jaume Reus, Kurator des Joan Miró Musems, Palma de Mallorca
Ausstellungsdauer 25. Mai 2007 bis 15. Juli 2007
„Manifest II
DIE SCHÖNHEIT DER HÄSSLICHKEIT
Die Welt der cosmovision andina besteht aus
Hananpacha, der oberen Welt (dem Kosmos),
Kaipacha, der hiesigen Welt und
Ukupacha, der Welt des Erdinneren.
Diese Welten sind von einem geistigen Gewebe durchdrungen.
Zusammen bilden sie eine Ganzheit, einen Organismus.
In diesem Kontext lebt und handelt der Mensch mit den Tieren, mit den Pflanzen und mit den Mineralien, die nicht nur aus Materie bestehen, sondern auch eine geistige Dimension besitzen.
Der weise Mensch, el Yachag (der Schamane) ist in der materiellen und in der geistigen Welt zu Hause.
Er kann die Kräfte dieser beiden Welten nutzen und einsetzen, um sie miteinander zu versöhnen.
In unserer Welt existieren nicht nur Licht, Jugend, Frühling, Leben, Gutes, Schönes usw., sondern auch Krankheit, Alter, Tod, Hässlichkeit usw.
Ich selbst bin in dieser Tradition geboren und aufgewachsen. Ich entschied mich nach verschiedenen Tätigkeiten Ende der 80ger Jahre für den Weg des Künstlers.
Von Anfang an hatte ich mir vorgenommen, keine kommerzielle oder dekorative Kunst zu machen, sondern zu versuchen, anhand von Ritualen und Beschwörung (d.h. mit Worten Materie zu verwandeln) oder mittels Pflanzen oder einem bestimmten Gegenstand einen verletzten Raum wieder in einen gesunden Zustand zu bringen, Gegensätze miteinander zu verbinden und zu versöhnen.
Mein Ziel ist es, die Kunst zu vergeistigen, sie therapeutisch zu nutzen, zu versuchen, die Technologie zu poetisieren, um auf diese Weise direkt zu handeln und auf die reale Welt einzuwirken.
Wir wissen, dass jede Epoche ihre eigene Kunst hat. In der Gegenwart wäre es anachronistisch, von einer unilateralen Kunst zu sprechen, die nur auf Schönheit basiert. In unserer Welt herrscht ein realer Kampf zwischen Gutem und Bösen, zwischen Hässlichkeit und Schönheit, zwischen Geist und Materie.
Hier muss der Künstler mutig als Zeuge dieses Kampfes auftreten: er muss die Harmonie und Disharmonie auf dieser Welt fühlen, erleben und aufzeigen. Alles andere wäre eine Flucht vor der Realität.
Gleich jedem Künstler in jeder Epoche beschäftige auch ich mich mit der Schönheit. Ich beabsichtige nicht, ein Konzept zu erstellen oder zu definieren, sondern Ideen zu entwickeln, die aus der Praxis in der Kunst geboren wurden.
Schönheit ist ein relativer und unvollständiger Begriff, der sich in einem ständigen Prozess der Transformation befindet.
Schönheit ist ein Bewusstseinszustand. Schönheit ist in unserem Innern - und sie offenbart sich in der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt.
Schönheit ist nicht ein unbefriedigter Wunsch, sondern sie ist der Geist, der durch unsere Augen schaut oder durch unsere taktilen Organe wirkt.
Die Schönheit ist nicht das Bild, welches Sie sehen wollen, nicht der Klang, den Sie hören möchten, sondern sie ist das ewige Bild, welches sich auf dem Altar unserer Seele abbildet oder auch der Klang in Ihrer inneren Tiefe.
In der Seele des Menschen leben die Schönheit und die Hässlichkeit,
der Keim des Guten und des Bösen. Wir sind noch unvollkommen. Wir sind etwas, was in Zukunft sein wird.
Die Schönheit und die Kunst sind zwei verschiedene Dinge.
Die Kunst ist etwas Irdisches, etwas Einzigartiges. Sie ist die „Hefe“, welche die Welt in ihrer Entwicklung vorantreibt.
Die Kunst benötigt nicht die Schönheit, sie kann auch hässlich sein.
Die Schönheit hingegen braucht die Kunst, um auf unsere Welt einzuwirken.
Die Schönheit in der Kunst ist infiziert durch den Keim der Hässlichkeit und des Todes – sie muss immer wieder sterben, um frisch und strahlend neu geboren werden zu können.
Sie ist der rote Faden, der uns bis zum Ende der Jahrhunderte hindurch leitet.
Aber man muss sich auch der Hässlichkeit bewusst werden - denn nur so ist
es möglich, die Schönheit in Ihrer ganzen Fülle zu verstehen.
Die Hässlichkeit existiert, weil die Schönheit existiert und vize versa.
Aus der Kohle entsteht der Diamant, und aus dem Dung die Blume.
Die Materialien, mit denen ich seit Beginn meiner künstlerischen Tätigkeit arbeite, sind Fleisch, menschliches Haar, Wolle von Tieren, Leder, dunkle Farben, Rebellion, Psychiatriebetten, Unfassbares, jenes, was man nicht sehen möchte, das Hässliche, das Bizarre.
Nein
dem einseitigen Kult der Schönheit, der ein Tabu verhängt über den Schmutz, die Alterung, den Tod, die Armut, die Verrücktheit, das Böse, das Hässliche –
Auch diese sind reale Dinge, denen wir auf dieser Welt täglich gegenüber stehen.
Nein
zum Glanz des scheinbar „reinen, puren“ Lebens, dass von der Werbung vorgeschrieben und von den Medien propagiert wird.
Nein
zum ausschließlich Messbaren, Fassbaren, Nützlichen und Brauchbaren.
Nein
zum kalten Rationalismus und zur die Erde zerstörenden Technologie.
Vielleicht finden wir das Mysterium (das verlorene Geheimnis) in dem Zerbrechlichsten, im nicht Messbaren, im nicht Fassbaren, im Nichts, in der Hässlichkeit wieder. Wir müssen uns der Hässlichkeit bewusster werden, um die Schönheit zu verstehen – und nicht zu verfallen in das, was gefällt, was hübsch ist, in den Kitsch. Vielleicht ist in dem, was wir hässlich nennen, die Schönheit verborgen.
Letztendlich hat die Kunst die Aufgabe, das Böse zum Guten zu wandeln, den Menschen zu heilen und die Erde sowie die Hässlichkeit in Schönheit zu verwandeln.
Manuel Amaru Cholango“
© Klau|s|ens ĦķΩ7Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens
Homepage begonnen am 25.5.2007, Königswinter-Oberdollendorf. Copyright in allen Schreibwaisen und -weisen von Klau|s|ens u.a. als Klausens als Klau(s)ens als Klau/s/ens als Klau,s,ens und Klau:s:ens und so weiter.
Der Biennale-Künstler Cholango findet das Schöne im Hässlichen
Von Christina zu Mecklenburg
Bonn. Es kommt eben nicht alle Tage vor, dass ein Biennale- und documenta-Künstler (Sao Paolo 2003, Venedig 2003, Kassel 1997) vorübergehend in Bonn Halt macht und dabei zur erlebenswerten Horizonterweiterung inspiriert.
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