BLOG(G)-EINTRAG:
klau|s|ens besucht als LIVE-dichter
"lass hören" in düren - www.klausens.com
klau|s|ens, du kommst mit deinen gedichten gar nicht mehr nach.
mit den gedichten schon -
aber nicht mit dem abtippen.
was hast du dir eingehandelt?
das frage ich mich auch -
und das alles für die freiheit und kraft der kunst!
wie soll es weitergehen?
der künstler folgt seinen
trieben.
diese triebe haben dich nach düren getrieben?
oh ja: was gibt es
sinnlicheres, als eine veranstaltung im "haus der stadt" zu erleben?
das weiß ich nicht.
siehst du, einer muss ja
die dinge festhalten, die sich bewegen. ganz leicht bewegen. einem
vorhang gleich.
was hast du festgehalten?
meine kraft reichte nur
für katharina hacker, jan wagner und nora gomringer. also: die kraft
des LIVE-dichtens.
nur für die?
nun ja, wondratschek und
wellershoff sind ja bekannt genug. und gustafsson, popp und köhler
müssen mir verzeihen.
meinst du, dass deutschland diese namen alle kennt?
deutschland
nicht, aber düren will ja die lyrik bekanntmachen. da will ich die
stadt und den kunstförderverein von düren, vorsitzender gerhard
quitmann, gerne unterstützen.
aha, und wie?
wenn
ich mich dazu erübrige, LIVE-gedichte zu schreiben und zwei seriellos
zu machen, dann ist es doch eine sache für und an sich. das ist werbung
für düren per se.
du siehst dich als werbeträger?
nein, nein, ich bin teil
der weltlyrikbewegung. der
"dicht-as-dicht-can-movimento-attacke".
ein neues wort von dir? - du meinst: alle schreiben und keiner hört zu?
aber
genau deshalb machen die doch die "lange nacht" mit "lass hören", die
ja auch noch im deutschlandfunk übertragen werden wird, der größte teil
zumindest.
aha.
du fragst immer so
kritisch nach!
ist das nicht die aufgabe der kunst?!
mich nervt es,
zweitklausens.
würdest du lieber ohne mich dein tagwerk beschreiten?
an manchen tagen schon,
aber ich brauche dich für die kreative kraft, die von mir ausgeht.
"ausgeht"? sie geht aus?
mensch, du machst mich
verrückt.
sage mir mal, was du für homepages anlegen willst?
http://www.klausens.com/seriello_nora_gomringer.htm
http://www.klausens.com/seriello_jan_wagner.htm
http://www.klausens.com/klausens_und_katharina_hacker.htm
http://www.klausens.com/klausens_und_nora_gomringer.htm
http://www.klausens.com/klausens_und_jan_wagner.htm
was für ein programm!
ja,
du hast so recht. ich setze jetzt mal den veranstaltungstext hier rein,
damit die leute schon etwas vorfinden, was sie nachempfinden können.
"2. Lange Nacht
der Poesie
29. November 2008
18 Uhr
im Haus der Stadt
Düren
Mitwirkende:
Nora Gomringer
Jan Wagner
Albert Ostermaier*
Katharina Hacker
Dieter Wellershoff
Barbara Köhler
Lars Gustafsson
Wolf Wondratschek
Moderation:
Hajo Steinert
Michael Braun
Gerhard Quitmann
*Albert Ostermaier musste seine Lesung leider absagen.
Wir sind dankbar und freuen uns, dass der Autor Steffen Popp
sich kurzfristig zur Teilnahme an Lass Hören bereit erklärt hat.
Als
sich der Kunstförderverein Kreis Düren e.V. im Jahre 2006 entschloss,
anlässlich des 20järigen Vereinsjubiläums in seinem Bereich Literatur
eine "Lange Nacht der Poesie" unter dem Titel "LASS HÖREN" zu planen,
gab es durchaus kritische Stimmen, die es für vermessen hielten, für
eine solche Veranstaltung das Dürener Haus der Stadt mit über 600
Sitzplätzen zu reservieren. Auch die Initiatoren waren sich nicht
sicher, mehr als 300 Besucher erwarten zu dürfen.
Allerdings
baute man mit Zuversicht darauf, dass die Auswahl der Autoren, die
ausnahmslos zu den Großen ihres Fachs zählen, die Poesienacht zu einer
herausragenden Veranstaltung gestalten würden. Ferner war die Lage des
Theater- und Konzerthauses der Stadt Düren – direkt am Bahnhof und
damit in der Stadtmitte und in unmittelbarer Nähe der Autobahnabfahrt
Düren – auch für Besucher aus der Umgebung als gut erreichbar anzusehen.
Die
Erwartungen wurden weit übertroffen: Das Haus der Stadt war bis auf den
letzten Platz ausverkauft. Weitere Besucher sahen sich die Poesienacht
vor den Großbildschirmen im Foyer oder im Bistro an. Die Resonanz war
durchgängig positiv und in den Verlagshäusern wurde die grüne Giraffe
ein Markenzeichen für gute zeitgenössische Poesie-Veranstaltungen. Der
Deutschlandfunk als Veranstaltungspartner sendete "LASS HÖREN" an zwei
Abenden in seinem Abendprogramm.
Nun ist die "2. Lange Nacht der
Poesie" am Samstag, den 29. November 2008, ab 18 Uhr in der
Vorbereitung. Auch für dieses Fest der Lyrik ist es dem
Kunstförderverein gelungen, acht zeitgenössische Lyrikerinnen und
Lyriker für eine Neuauflage der Poesienacht zu gewinnen.
Merken Sie sich bitte den Termin vor.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei
LASS HÖREN
im Haus der Stadt, Düren
Stefan-Schwer-Str. 2 (in Bahnhofsnähe)."
ich
springe wieder auf deinen satz vor diesem ankündigungstext: "vorfinden,
um nachempfinden zu können." du bist wahrlich ein großer lyriker.
das sollen die
nachgeborenen entscheiden. also brecht.
ich glaube, du verwechselst da was?!
ist das nicht schon ein
teil meiner textlichen grammatur?
DIE
MASCHE
Als
die Buchstaben
Sich
erbarmten von
Ihm
davonzurennen
Nannte der weltgroße Dichter
Seine
Nicht-Arbeit schlicht
Laufmaschenbewältigung
Und brauchte nunmehr nie
Nur
irgendetwas den Wartenden
Aller Öffentlichkeit vorzulegen
REGIE
(aus dem OFF):
Und
was machen
Wir
dann mit diesem?
DICHTER:
Könnte man
Es
nicht in einem Nähkurs
Einsetzen?
Copyright Klau|s|ens,
30.11.2008, Königswinter-Oberdollendorf, Sonntag, 1. Advent, in allen
Schraib- und
Schreibweisen. U.a. als Klau"s"ens oder Klau!s!ens oder Klau*s*ens
QUELLE: AACHENER ZEITUNG ONLINE, 30.11.2008
http://www.az-web.de/lokales/dueren-detail-az/735289?_link=&skip=&_g=Die-Lyrikfans-harren-bis-Mitternacht-aus.html
Die
Lyrikfans harren bis Mitternacht aus
Von Bruno Elberfeld | 30.11.2008, 18:22
Düren.
Exzellent vorbereitet und auf hohem Niveau organisiert hatte der
«Kunstfördervereins Kreis Düren», an der Spitze Gerhard Quitmann und
Beate Krüger Lenders, die 2. lange Nacht der Poesie. Das Haus der Stadt
war leider nicht so gut besetzt wie beim Auftakt vor zwei Jahren.
Eine
gute Organisation ist das Eine, das Andere ist die Frage: Springt der
Funke der lesenden Künstler auf das Publikum über? Bereits nach wenigen
Minuten konnten Gerhard Quitmann und seine beiden Co-Moderatoren
Michael Braun und Hajo Steinert Entwarnung geben. Schon Katharina
Hacker, bekannt durch ihren Roman «Die Habenichtse», löste den Knoten,
beeindruckte trotz ihrer verschnupften Stimme mit ihren Gedichten,
bekam großen Applaus für ihre sprachliche Kunst.
Teil der Reihe «Lass hören»
«Die lange Nacht der Poesie» in der Veranstaltungsreihe «Lass hören»
hatte die erste Hürde gut genommen. Jan Wagner, Träger des
«Anna-Seghers-Preises» von 2004, beobachtet seine Mitmenschen und seine
Umwelt detailgetreu, trifft die richtigen Worte, erinnert in seiner Art
zu lesen manchmal an Siegfried Lenz. Wie fast alle anderen Lyriker war
der Applaus angemessen groß für eine sehr gute dichterische Leistung.
Bis dann Nora Gomringer die Bretter betrat, die für viele die Welt
bedeuten. Viele Gäste im Saal, zuerst die jungen Leute, dann aber auch
die älteren Herrschaften, spendeten offenen Szenenapplaus, etwas, was
man normalerweise so nicht tut - man wartet wie beim Konzert das Ende
des letzten Satzes ab - nach jedem Gedicht gab es starken Applaus, ganz
zu schweigen vom Applaus zum Schluss des Vortrags.
In ihrer lockeren Art las Nora Gomringer nicht, sondern sie trug vor.
Sie las, sie sang, sie gestikulierte mit vollem Körpereinsatz, sie
redete schnell, wurde stoisch langsam, veränderte die Stimme, mal
leise, mal laut, nahm Kontakt zum Publikum auf, kurzum: eine
«Wuchtbrumme» in der Lyrikbranche. Sie las nicht nur «Slam Poetry»,
führte Sprache über Sprache, pickte sich gekonnt Alltagsszenen heraus,
sprach sowohl Englisch als auch Bayerisch perfekt. Auch sich selbst
machte sie zum Thema.
Warum sie denn so frenetisch Beifall geklatscht haben, werden die
Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs vom Stiftischen Gymnasium
gefragt. Katharina Joseph, Robin Kornath und Johannes Lankes fallen die
Antworten nicht schwer: Nora Gomringer lebt das, was sie sagt. Ihre
Gedichte und die Art und Weise, sie vorzutragen, ist spritzig und
frisch. Sie pustet alten Muff aus den Kleidern der Dichtung. «Besonders
gefällt mir», sagte Katharina Joseph, « wie Nora Gomringer das
Verhältnis von Männern und Frauen darstellt.»
Weitere hervorragende Lyriker mit ausgeklügelter Vortragskunst waren an
diesem Abend: Peter Wellershoff, Lars Gustafsson, Wolf Wondratschek,
Barbara Köhler und Steffen Popp, der für den erkrankten Albert
Ostermaier eingesprungen war.
In den beiden langen Pausen unterhielt die Dürener Jazzband «Jazz
Affaires» die Besucher. Es muss, so die einhellige Meinung der
Besucher, in spätestens zwei Jahren wieder eine «Lange Nacht der
Poesie» geben.