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AUFRUHR IN ÄGYPTEN

RÜCKTRITT MUBARAK
am 11.2.2011 nach 18 Tagen Protesten und wohl mehr als 300 Toten





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Kunstwerk von Klau|s|ens, 2.2.2011 und 3.2.2011 – darin enthalten Szenen von den Auseinandersetzungen am 2.2.2011, dem Tag nach der riesigen Massendemonstration von 1 Million + X Menschen, wo man dachte, es würde doch noch eine friedliche Revolution werden, nachdem ja schon viele Tote in den ersten Tagen des Kampfes gegen Staat / Polizei / teils Militär zu beklagen waren. Das Militär hielt sich dann aber auffallend zurück,

Polizei gab es sichtbare keine mehr, und man überließ alles dem Kampf der Straße. (Böse Taktik der nicht abtreten wollenden Seilschaften?) Später wurde mehr und mehr klar, dass gezielt bezahlte Schläger, Auswärtige, Mitglieder der Polizei etc. in die Menge geschickt wurden, um den Anti-Mubarak-Protest in Gewalt umzuverwandeln. Aber wer sandte diese? Mubarak selbst, sein neuer Vize, der Geheimdienstchef oder das Innenministerium? Alle gemeinsam? Ist es eine Einheitslinie innerhalb der wegbrechenden Regierung oder ist es nur ein bestimmter Flügel? Auch auf Journalisten/-innen wurde nun gezielt Jagd gemacht. Feste Kameras, die vom Tahrir-Platz dauerhaft sendeten, z.B. bei CNN, waren plötzlich abgebaut.

Am 4.2.2011 war die Lage dann wieder verändert.

Eine Revolution oder Rebellion? Ein Aufstand? Wird alles niedergeschlagen? Wird Mubarak, der Freund des Westens und Unterdrücker seiner eigenen Bevölkerung gehen müssen?

Am 10.2.2011 erfolgte der Rücktritt?

Die Rede von Mubarak war eine Nicht-Rücktrittsrede.

Erst am 11.2.2011, Freitag, erfolgte der Rücktritt.



Ägypten-LIVE-Ticker

--REALGEDICHT--


Brandbomben fliegen, Schüsse fallen, Menschen werden gejagt. Auf Kairos Straßen findet seit Stunden eine regelrechte Schlacht zwischen Regime-Gegnern und Mubarak-Treuen statt. SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer berichtet von vor Ort. Verfolgen Sie die Ereignisse im Liveticker.

+++ Attacken auf ausländische Journalisten nehmen zu +++

[18.15] Die Angriffe auf ausländische Journalisten scheinen zuzunehmen. Tom Willcox von der BBC teilte via Twitter mit, eine Kamerafrau sei brutal zusammengeschlagen worden. Die schwedische Zeitung Aftonbladet teilte mit, zwei ihrer Reporter seien von einer aggressiven Menschenmenge angegriffen worden. Eine der beiden, Karin Oestman, wurde ins Gesicht gespuckt, zudem wurde sie beschuldigt, für den israelischen Geheimndienst Mossad zu arbeiten.

+++ Plünderer in den Straßen von Kairo +++

[18.10] Plünderer nutzen das Chaos im Zentrum von Kairo. Sie ziehen durch die Straßen, brechen parkende Autos auf und durchsuchen die Wagen, berichtet SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer. Immer wieder fliegen Molotow-Cocktails - von wem sie kommen, ist nicht zu erkennen.

+++ Europäische Union macht Druck auf Mubarak +++

[18.01] Die Europäische Union macht Druck auf die ägyptische Regierung, hält sich mit konkreten Forderungen aber bedeckt. "Wir rufen Herrn Mubarak auf, die Dinge so schnell wie möglich zu erledigen", sagte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in Brüssel. Die Forderung der EU-Außenminister nach Wandel und einem geordnetem Übergang sei durchaus dringend gemeint. Zu Mubaraks Absicht, nicht sofort zurückzutreten, äußerte sich Ashton nicht direkt.

+++ Regimetreue jagen Gegner durch die Straßen +++

[17.59] An der Nil-Seite des Tahrir-Platzes bricht ein Straßenkampf aus. Den ganzen Tag hatten sich Mubarak-Gegner und Oppositionelle hier gegenüber gestanden - nun verfolgen Regimetreuer ihre Gegner durch die engen Straßen. Einige von ihnen werden in Hauseingängen zusammengeschlagen, berichtet SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer. Erst als einer der Panzer seinen Motor anwirft und eine weiße Rauchwolke hinter ihm aufsteigt, beruhigt sich die Situation ein wenig. Verzweifelt versucht eine Frau mit einem Megafon, die aufgebrachten Männer zur Ruhe zu bringen. "Wir sind alle Ägypter", schreit sie immer wieder. Steine fliegen, die Scheiben der anliegenden Geschäfte gehen zu Bruch.

+++ Spekulationen über Absetzung Mubaraks +++

[17.50] Am Tag nach der Fernsehansprache von Präsident Mubarak gibt es Spekulationen über seine Absetzung. Ein ehemaliger Geheimdienstoffizier sagte dem Sender al-Dschasira, es sei nicht ausgeschlossen, dass das Militär sich zur Absetzung Mubaraks entschließe. Der Präsident hatte zwar erklärt, er verzichte auf eine Wiederwahl. Einen schnellen Rücktritt hatte Mubarak in seiner Ansprache aber abgelehnt.

+++ Armee löscht Brand in Nationalmuseum +++

[17.49] Die Armee versucht, die Brände zu löschen, die im Nationalmuseum in Kairo wüten. AFP meldet, zwei Molotow-Cocktails seien in den Hof des Museums geflogen. Vor dem Museum sei zudem nach der Zündung weiterer mit Benzin gefüllter Bomben ein Baum in Flammen aufgegangen. Das Museum beherbergt Kunstgegenstände von unschätzbarem Wert aus der Geschichte Ägyptens.

+++ ZDF-Journalistin soll verhaftet worden sein +++

[17.35] Bei den Unruhen soll eine ZDF-Journalistin von Soldaten verhaftet worden sein. Das ZDF konnte zunächst keine Angaben darüber machen, ob eine Mitarbeiterin des Senders festgenommen wurde. Ein Sprecher erklärte, dies werde geprüft. Die Teams von ARD-Fernsehen und -Hörfunk räumten am Nachmittag ihre Büros in der Nähe des Gebäudes des ägyptischen Fernsehens, nachdem eine Gruppe von Schlägern versucht hatte, das im gleichen Gebäude befindliche Studio des Nachrichtensenders al-Arabija zu stürmen. Zudem wurde Mohammed Omar, ein Fotograf der European Pressphoto Agency (EPA), während der Auseinandersetzungen attackiert und am Kopf verletzt. Nach Angaben von Kollegen nahmen ihn anschließend Soldaten fest.

+++ Bericht über Feuer im Nationalmuseum +++

[17.20] Die Proteste sollen erneut das Nationalmuseum in Kairo in Mitleidenschaft gezogen haben. Unter Berufung auf einen Journalisten vor Ort meldet der Sender al-Dschasira, dass im Ägyptischen Museum ein Feuer ausgebrochen sei. Demnach unternimmt das Militär Löschversuche. Bereits vor Tagen waren Plünderer in das Museum eingedrungen.

+++ Kampf mit Molotow-Cocktails +++

[17.13] Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fliegen erste Molotow-Cocktails nahe dem ägyptischen Museum, offenbar von beiden Seiten. Zudem werfen Menschen von den Häusern am Rand des Platzes Molotow-Cocktails in die Menge. Die Ausgangssperre ist bereits länger in Kraft, die Lage beruhigt sich nicht. An allen Zufahrtsstraßen am Platz stehen sich die beiden verfeindeten Gruppen gegenüber, jeweils ausgerüstet mit Steinen als Wurfgeschosse und bewaffnet mit Eisenstangen.

+++ Hunderte Regierungsgegner in Kairo verletzt +++

[17.03] Der Sender al-Dschasira hat eine Zwischenbilanz der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Kairo gezogen. Demnach seien bei den Straßenschlachten rund 500 Menschen verletzt worden. AFP-Reporter schätzen, Hunderte Mubarak-Gegner seien verletzt worden.

+++ Washington verurteilt Gewalt in Ägypten +++

[16.57] Die USA zeigen sich schockiert über die blutigen Auseinandersetzungen in Kairo. Das Weiße Haus verurteile die Gewalt zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Mubarak, sagte ein Sprecher. Die USA seien "zutiefst besorgt". Aus dem US-Außenministerium hieß es: "Wir fordern alle Seiten auf, sich zurückzuhalten und Gewalt zu vermeiden." Der Weg Ägyptens zu einem demokratischen Wandel müsse friedlich sein.

+++ Westerwelle telefoniert mit ElBaradei +++

[16.55] Außenminister Guido Westerwelle hat mit dem ägyptischen Oppositionspolitiker Mohamed ElBaradei telefoniert, hat das Auswärtige Amt mitgeteilt. Westerwelle verurteile die zunehmende Gewalt in Ägypten. Nach dem Telefonat erklärte er: "Ich fordere die Sicherheitsbehörden in Ägypten auf, keine Gewalt gegen Demonstranten anzuwenden. Jede weitere Eskalation der Situation muss unbedingt vermieden, Schlägertrupps muss unverzüglich Einhalt geboten werden."

+++ Ägyptisches Militär dementiert Attacken auf Demonstranten +++

[16.49] Dementi im Namen der Armee: Das ägyptische Militär hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums nicht auf Demonstranten in Kairo gefeuert. "Die Armee widerspricht der Darstellung, sie habe auf Demonstranten geschossen", zitiert die Agentur Reuters das Ministerium. Zuvor hatten Reporter Schüsse gehört und vermutet, die Armee habe in die Luft gefeuert.

+++ Rating-Agenturen stufen ägyptische Banken herab +++

[16.47] Angesichts der Unruhen in Ägypten hat die Rating-Agentur Moody's fünf ägyptische Banken herabgestuft, von der Agentur Standard & Poor's wurde ebenfalls die Kreditwürdigkeit zweier Finanzinstitute des Landes abgewertet. Als Grund wurde in beiden Fällen die Befürchtung angegeben, dass die seit Tagen anhaltenden Proteste sich negativ auf den Zufluss direkter Investitionen aus dem Ausland auswirken und zu Unterbrechungen der wirtschaftlichen Aktivitäten führen könnten. Die betroffenen Geldhäuser stünden weiter unter Beobachtung, weitere Herabstufungen seien möglich.

+++ Belgischer Reporter festgenommen +++

[16.21] Laut Berichten von europäischen Zeitungen ist ein belgischer Reporter in Ägypten festgenommen worden. Serge Dumont sei erst geschlagen und dann festgenommen worden, zitiert die Nachrichtenagentur AP aus Berichten. Er werde der Spionage beschuldigt. Dumont sei während der Berichterstattung über eine Demonstration von Männern in Zivilkleidung abgeführt worden. Der Reporter heißt demnach Maurice Sarfatti, schreibt aber unter dem Namen Serge Dumont für Zeitungen in Brüssel, Frankreich und Genf. Er habe den Redaktionen telefonisch von seiner Festnahme berichtet. Laut diesen Angaben wurde der Mann ins Gesicht geschlagen und als Unterstützer von Oppositionspolitiker Mohamed ElBaradei bezeichnet.

+++ Britischer Regierungschef fordert schnelle Reformen +++

[16.33] Der britische Premierminister David Cameron verurteilt die Gewalt in Kairo - und kritisiert die ägyptische Regierung scharf. "Sollte sich herausstellen, dass das Regime die Gewalt vorangetrieben oder toleriert hat, ist das vollkommen inakzeptabel", so Cameron. Die Auseinandersetzungen zeigten einmal mehr, dass politische Reformen sehr dringlich seien.

+++ Notdürftige Klinik versorgt Dutzende Verletzte +++

[16.25] In einer kleinen Moschee in einer Seitenstraße haben die Oppositionellen eine provisorische Klinik eingerichtet, berichtet SPIEGEL-ONLINE-Reporter Matthias Gebauer. Auf dem Boden liegen Dutzende Verletzte, die meisten mit Platzwunden am Kopf, die notdürftig versorgt werden. Ein Arzt vor Ort schätzt die Zahl der Verletzten allein in dieser Moschee bisher auf mehrere hundert. "Ich bin mir sicher, dass es auch Tote gab", sagt der Mediziner, dessen Kleidung mit Blutflecken übersäht ist. In der Straße, die zu der Moschee führt, liegen Dutzende Verletzte mit Verbänden am Kopf, unter ihnen auch westliche Reporter, die Steine abbekommen haben.

+++ USA besorgt über Attacken auf Reporter +++

[16.21] Die US-Regierung hat sich angesichts von Angriffen auf Journalisten in Ägypten besorgt gezeigt. "Wir sind besorgt über Festnahmen von Reportern und über Attacken auf Berichterstatter", erklärte das US-Außenministerium. "Die Zivilgesellschaft, die in Ägypten aufgebaut werden soll, braucht Pressefreiheit."

+++ ElBaradei ruft Armee zu Hilfe +++

[16.17] Der Oppositionspolitiker Mohamed ElBaradi hat offenbar die Armee aufgerufen, auf dem Tahrir-Platz zu intervenieren und die blutigen Auseinandersetzungen zu beenden. "Ich appelliere an die Armee einzugreifen, um die Leben von Ägyptern zu schützen", wird er zitiert. Zugleich zeigte sich ElBaradei zuversichtlich, dass Präsident Mubarak noch vor Freitag das Land verlassen könnte. Für diesen Tag haben Regierungsgegner Proteste unter dem Motto "Freitag der Ausreise" angekündigt.


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© Copyright für das REALGEDICHT: Klau|s|ens in allen Schraibwaisen und Schreibweisen, am 2.2.2011, in Königswinter-Oberdollendorf, am Internet, Quelle für das Gedicht: LIVE-Ticker von SPIEGEL ONLINE abgerufen gegen 18:19 Uhr, nur die sichtbare Seite 1, Teil 1, von insgesamt 4 Teilen. SPIEGEL gibt wiederum folgende QUELLEN für seinen LIVE-Ticker an flo/kgp/AP/dpa 02.02.2011. Siehe zu Realgedichten: https://www.klausens.com/realgedichte.htm






QUELLE:
nachrichten.rp-online.de/politik/schlacht-um-den-tahrir-platz-1.331120


Schlacht um den Tahrir-Platz


zuletzt aktualisiert: 03.02.2011 - 02:30


Unterstützer von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak haben die Regime-Gegner in Kairo angegriffen und damit stundenlange Straßenschlachten provoziert. Die Armee ließ die Gewalttäter zunächst gewähren. Experten vermuten, dass die Staatsmacht selbst hinter der Eskalation steckt.


Kairo (RP) Gegen Mittag gerät die Situation auf dem Tahrir-Platz (Platz der Befreiung) in Kairo außer Kontrolle. Wie in den vorangegangenen Tagen haben auch gestern Tausende Gegner des Regimes von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak den wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Zentrum der Hauptstadt als Ausgangspunkt für ihre Proteste gewählt. Doch ähnelten die früheren Demonstrationen mehr einem friedlichen Volksfest, kippt gegen 14 Uhr Ortszeit die Stimmung, und das blutige Chaos nimmt seinen Lauf: Den Oppositionellen stellen sich gewaltbereite Sympathisanten von Mubaraks Nationaldemokratischer Partei entgegen – mindestens 3000 sollen es Agenturangaben zufolge sein. Medien berichten, dass sich unter ihnen mit Schlagstöcken bewaffnete Sicherheitskräfte in Zivil befinden. Die Opposition wird sie später als "bezahlte Schläger" bezeichnen, während das Innenministerium nachdrücklich dementiert, dass es sich bei den Bewaffneten um Sicherheitskräfte handelt. Die Regimegegner bewaffnen sich nun ebenfalls mit Knüppeln. Erste Steine und Flaschen fliegen.


Im Laufe des Nachmittags spitzt sich die Lage rund um den Tahrir-Platz dramatisch zu. Vereinzelt sind Schüsse zu hören. Augenzeugen berichten, dass Mubaraks Unterstützer auch Tiere gegen die Demonstranten einsetzen. Auf Pferden und Kamelen sowie mit Pferdefuhrwerken sollen sie in die Menge geritten und gefahren sein. Der Sender Al Dschasira meldet zudem, ein Journalist von Al Arabija sei niedergestochen worden. Auf dem Platz der Befreiung sind inzwischen viele Menschen mit blutigen Gesichtern zu sehen.


Die Armee schaut dem Ausbruch der Gewalt zunächst tatenlos zu. Nur einige Militärs versuchen noch, einen Korridor mit Hilfe von gepanzerten Fahrzeugen zwischen den beiden Gruppen zu schaffen. Doch auch das kann die Kontrahenten nicht trennen. Die Soldaten am Platz verschanzen sich deshalb im Laufe des Nachmittags in den Panzern, die an den Zugängen zum Platz postiert sind.

Am Morgen noch hatte das Militär die Demonstranten dazu aufgerufen, nach Hause zu gehen. Ein Militärsprecher sagte, die Botschaft der Demonstranten sei angekommen, ihre Forderungen seien bekannt. Jetzt müsse das normale Leben im Land wiederhergestellt werden.


Angekommen ist diese Botschaft wohl nicht. Immer wieder brechen Demonstranten mit Hilfe von Eisenstangen Steine aus dem Pflaster heraus, befüllen Plastiksäcke mit den Wurfgeschossen und tragen sie zurück zum Platz. Am Nachmittag explodieren die ersten Tränengasgranaten. Weiße Rauchwolken steigen in den Himmel über Kairo auf. Ob die Armee die Granaten in die Menge abgefeuert hat, ist unklar. Von einem Gebäude gegenüber dem am Tahrir-Platz gelegenen Nationalmuseum werfen Mubarak-Anhänger Stühle und Steinbrocken auf die Regime-Gegner. Auch Kühlschränke sollen in die Menschenmasse der Opposition geschleudert worden seien. Augenzeugen beschreiben die Lage bei Einbruch der Dämmerung immer noch als bürgerkriegsähnlich.


Zu diesem Zeitpunkt ist immer noch kein Polizist auf dem Tahrir-Platz zu sehen. Am frühen Abend berichtet der Sender CNN, dass Angehörige der Streitkräfte auf den Platz vorrücken, um die Ordnung wiederherzustellen. Der Sender zeigt Bilder von Wasserwerfern im Einsatz. Doch es gelingt der Armee augenscheinlich nicht, die Lage unter ihre Kontrolle zu bringen: Von einem Gebäude werden Molotow-Cocktails in die Menge geworfen. Barrikaden werden errichtet. Nach Angaben des Senders Al Dschasira bricht durch einen Brandsatz auch im Nationalmuseum ein Feuer aus. Augenzeugen berichten, dass sich die Armee daraufhin doch zu einem entschiedeneren Vorgehen gegen die Anhänger Mubaraks entscheidet und damit droht, auf die Angreifer zu schießen. Die Drohungen verfehlen ihr Ziel: Molotow-Cocktails werden nun auch gegen zwei Panzer geschleudert.


Völlig gewaltfrei laufen dagegen die Kundgebungen für den angeschlagenen Machthaber Mubarak im Kairoer Novelviertel Mohandiseen. "Wir lieben dich Mubarak!" rufen Teilnehmer. An der Protestaktion nehmen neben gut gekleideten Männern und Frauen auch Regierungsmitarbeiter und ein Dutzend Krankenschwestern teil. Bei ihnen handelt es sich nach eigenen Angaben um Mitglieder der Mittelklasse und Arbeiterschicht, deren Lebensumstände sich unter der Herrschaft Mubaraks verbessert haben.

Viele der Demonstranten erklären, sie empfänden die Forderungen der Opposition nach einem Rücktritt Mubaraks als Schmach. Ägypten sei eine sehr patriarchalische Gesellschaft, in der das Staatsoberhaupt als Vaterfigur gesehen werde. "Wir sind seit den Tagen der Pharaonen ein stabiles Land gewesen", sagt der 58-jährige Kriegsveteran Samir Hamid. "Diese Demonstranten wollen uns in Somalia verwandeln: arm und im Krieg gegen sich selbst." Ähnlich empfindet der 31-jährige Fabrikarbeiter Mohammed Hussein, der sagt, Mubarak sei das Symbol von Ägypten. "Wenn er beleidigt wird, werde ich beleidigt."


Am Abend ist das ganze Ausmaß der schweren Ausschreitungen auf dem Tahrir-Platz noch nicht abzusehen. Ersten unbestätigten Angaben zufolge soll es mindestens einen Toten gegeben haben – er soll aus den Reihen der Sicherheitskräfte stammen. Mehrere hundert Menschen wurden bei den Protesten verletzt, einige von ihnen schwer. Dessen ungeachtet bekräftigt die Opposition, wie geplant morgen erneut gegen Mubarak zu demonstrieren. Aufgerufen haben die Regimekritiker zu einem Sternmarsch auf Kairo.


Quelle: RP
nachrichten.rp-online.de/politik/schlacht-um-den-tahrir-platz-1.331120





Klausens Blog-Eintrag. Die Plattform Blogg.de wurde aber 2016 abgestellt.

klausens.blogg.de/eintrag.php?id=1637


Freitag, 11.02.2011


klau|s|ens erlebt die mubarak-rücktritts-falschmeldung von reuters nach el arabiya et al. - www.klausens.com




klau|s|ens, es hat gar nicht gestimmt!

eben: man erwartet dies und jenes, aber dann stimmt es nicht.

man hat uns falsch unterrichtet.

genau: es gab gestern eine glasklare falschmeldung. ich sah es auf N24.

was?

reuters berichtete demnach, dass mubarak zurücktritt.

woher hatten diese das?

diese hatten es offenbar von el arabiya.

und dann?

dann trat er gar nicht zurück. er hat auch nicht die amtsgeschäfte an den vize suleiman übergeben.

sondern?

er harrt aus.

und das wurde uns falsch berichtet?

offenbar gab es verlautbarungen, die falsch verstanden wurden. wenn man sich die simultanübersetzungen aus dem arabischen ins deutsche anhört, merkt man, wie viele stellen es gibt, die man so oder so interpretieren kann.

aber reuters!

stimmt: alle wollen mal wieder schnell sein und berichten dies und das. und so wartete jeder nur noch auf die rede mubaraks, in der dieser den rücktritt verkünden würde.

tat er das?

nein! er will offenbar dran bleiben und hat einen teil der befugnisse an suleiman weitergegeben.

alle befugnisse?

das wissen wir nicht. wir wissen nicht, ob mubarak noch mitregiert oder nur noch sein sein vize suleiman, der ja geheimdienstchef war (und wohl auch noch ist). wir wissen nicht, wer realiter das sagen hat. aber wir wissen auch, dass mubarak ein relativ alter mann ist.

vielleicht ist er nur noch eine puppe in der hand bestimmter fraktionen in ägypten.

vielleicht. sie wollen zeit gewinnen, immer zeit gewinnen: nur so kann man die reichtümer sichern, die flucht sichern, die konten sichern, die familie sichern ... sie haben ja auch alle angst, eines tages vor gericht gestellt zu werden und dann zu hohen haftstrafen wegen folter und verbrechen gegen die menschlichkeit zu kommen.

haben sie?

sicher, die herrschaftsclique will a) nicht abtreten und hat b) angst, später abzustürzen.

aber die falschmeldung bleibt.

ja, die falschmeldung von el arabiya, weitergetragen von reuters, übernommen von N24 ... diese falschmeldung vom 10.2.2011 bleibt. sie wird wieder einige publizistenseminare an der universität bereichern.

uns denn auch?











DiePresse.com | Politik | Aussenpolitik |

diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/633154/Aegypten-ist-frei_Praesident-Mubarak-zurueckgetreten


"Ägypten ist frei": Präsident Mubarak zurückgetreten

11.02.2011 | 18:05 |  (DiePresse.com)


Das ägyptische Volk schreibt Geschichte ++ Jubelausbrüche in Kairos Straßen ++ Militärrat soll die Amtsgeschäfte des Präsidenten übernehmen ++ Mubarak nach Sharm-el-Sheikh ans Rote Meer geflogen


Das ägyptische Volk hat am 11. Februar 2011 Geschichte geschrieben: Nach 18 Protesttagen beugte sich Staatschef Hosni Mubarak dem Druck der Massen und erklärte seinen Rücktritt. Ein Militärrat soll nun die Amtsgeschäfte übernehmen. Das erklärte Vizepräsident Omar Suleiman in einer TV-Rede. Damit ist Mubaraks 30-jährige autoritäre Herrschaft zu Ende.

Auf den Straßen Kairos spielten sich daraufhin berührende Szenen ab. Das Volk brach in Jubelstürme aus, hunderttausende Demonstranten schwenkten im ganzen Land die ägyptische Fahne, lagen sich in den Armen, tantzen und skandierten immer wieder "Ägypten ist frei, Ägypten ist frei" und "Das Volk hat den Präsidenten gestürzt."


"Der schönste Tag in meinem Leben"

Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohamed ElBaradei und Oppositionsführer sagte gegenüber BBC: "Das ist der schönste Tag meines Lebens."

Mubarak war zuvor laut Medienberichten nach Sharm el-Sheikh ans Rote Meer geflogen. Ein Rückzug dorthin war in den vergangenen Tagen mehrfach als eine gesichtswahrende Option für Mubarak genannt worden, die Macht abzugeben.


Auch Partei-Generalsekretär zurückgetreten

Der Generalsekretär der ägyptischen Regierungspartei NDP, Hossam Badrawi, hat am Freitag ebenfalls seinen Rücktritt erklärt. Er habe diesen Schritt nach nur einer Woche im Amt verkündet, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabiya aus Kairo.

--> Reaktionen: "Mubarak hat das Volk erhört"

Zuvor hatten sich erstmals tausende Demonstranten auch vor dem Präsidentenpalast versammelt. Sie waren zornig, weil Mubarak noch am Donnerstag überraschend einen Rücktritt abgelehnt hatte. Doch keine 24 Stunden später war die Ära Mubarak zu Ende.


Militär will Weg zu fairen Wahlen sichern

Die Armeeführung hatte am Freitag noch vor Mubaraks Rücktritt in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung angekündigt, sie werde den Weg zu freien und fairen Wahlen und einer demokratischen Gesellschaft sichern, Verfassungsänderungen garantieren und die Nation schützen. Von einem baldigen Ende der Herrschaft Mubaraks war zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede gewesen.


© DiePresse.com




AUSZUG AUS WIKIPEDIA, abegrufen am 12-7-2024:


de.wikipedia.org/wiki/Revolution_in_%C3%84gypten_2011


>>>Mubaraks Rücktritt


Donnerstag, 10. Februar

Am Nachmittag wurde bekannt, dass die ägyptische Armeeführung ohne ihren Oberkommandierenden Mubarak zu einer Tagung zusammentrat.[107] Die Armeeführung kündigt in einem „Kommunique Nr. 1“ Schritte an, um die Nation und das Wohlergehen der Bevölkerung zu schützen.[108] In einer Fernsehansprache kündigte Mubarak am Abend an, Teile seiner Amtsgeschäfte an seinen Vizepräsidenten Omar Suleiman zu übertragen, aber bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt zu bleiben.[109] Außerdem wolle er die Verfassung in mehreren Artikeln ändern, mit dem Ziel, den Ausnahmezustand aufzuheben und so die Voraussetzung für freie Wahlen zu schaffen.[110]


Freitag, 11. Februar

Der Oberste Rat der Streitkräfte unter Führung des Verteidigungsministers Mohammed Hussein Tantawi kam am Vormittag zu einer Sitzung zusammen und kündigte eine Erklärung an das Volk an. Darin bestätigte er im Wesentlichen das, was Mubarak am Vortag sagte und was auch schon in früheren Verlautbarungen gesagt wurde. Hussam Badrawi, der erst vor wenigen Tagen ernannte Generalsekretär der Regierungspartei, trat zurück.

Landesweit protestierten erneut mehr als eine Million Menschen. Im Stadtzentrum von Kairo versammelten sich auf dem Tahrir-Platz, vor dem Präsidentenpalast und vor dem Staatsfernsehen Egyptian Radio and Television Union mehrere hunderttausend Demonstranten.[111]

Am Nachmittag wurde bekannt, dass Mubarak samt seiner Familie Kairo mit Ziel Scharm El-Scheich verlassen habe. Am frühen Abend verkündete Vizepräsident Omar Suleiman in einer knappen Erklärung, dass Mubarak sein Amt aufgibt und der Oberste Rat der Streitkräfte die Macht übernimmt. Zuvor hatte das Militär Verfassungsreformen und freie Wahlen zugesagt.[112][113] Der ägyptische Oberkommandierende Mohammed Hussein Tantawi ist Vorsitzender des Obersten Militärrates.[114] Mit der Machtübernahme ist die verfassungsmäßige Legitimität, auf die sich Mubarak und Suleiman beriefen, durch das Militär gebrochen worden. Laut der ägyptischen Verfassung müsste der Präsident des Parlaments oder der Vorsitzende des Verfassungsgerichts Mubaraks Nachfolge antreten.[115]

Die Nachricht führte zu einer volksfestartigen Stimmung, der bekannteste Blogger Ägyptens und Mitinitiator des ersten „Tages des Zornes“ Wael Ghonim twitterte „Revolution 2.0: Mission Accomplished“.[116] Mohamed ElBaradei sagte: „Das ist der schönste Tag in meinem Leben.“ Skeptischer äußerte sich Jon Alterman vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien: „Das ist bereits das Ende eines Anfangs […] Ägypten bewegt sich nicht in Richtung einer Demokratie – es läuft auf ein Kriegsrecht zu, und wie es dann weitergeht, ist offen.“[117]

Eine halbe Stunde nach Mubaraks Rücktritt hat der Schweizer Bundesrat beschlossen, alle möglichen Vermögenswerte Mubaraks und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine Veruntreuung von staatlichem ägyptischem Eigentum zu vermeiden.[118] Davon betroffen sind zwölf Personen: Hosni Mubarak und seine Frau, ihre beiden Söhne und deren Ehefrauen, der Bruder von Mubaraks Frau sowie vier Ex-Minister und ein ehemaliger Organisationssekretär von Mubaraks Partei NDP.[119][120] Am 16. Februar 2011 wurde die Liste um zwei weitere Personen auf insgesamt 14 Personen ergänzt.[121]<<<




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Klausens-BÜCHER  Siehe u.a. auch die Reihe der DatumsromaneSTUNDENROMAN [9.9.9.] * NUNROMAN [11.11.11] * HULSK-KURZUMROMAN * EINTAGESROMAN [8.8.8] * JETZTROMAN [10.10.10] * BALDROMAN [12.12.12] * SCHONROMAN [3.3.13] * HEUTROMAN [4.4.14] * DIENSTAGSROMAN [5.5.15] * DOCHROMAN [6.6.16] * FREITAGSROMAN [7.7.17]
* HITZEROMAN [8.8.18] * TAGESROMAN [9.9.19] * COVID-19-ROMAN [10.10.20] * DONNERSTAGSROMAN [11.11.21] * MONTAGSROMAN [12.12.22] * DASEINSROMAN [3.3.23]SONNTAGSROMAN [14.4.24] * ÜBERBLICK DATUMSROMANE *
********* Was man über Klausens (nicht) wissen muss *********
Einige von Klausens live bedichtete Personen | Nur die Links = Alle Links |

| Veröffentlichungen |

DIE TAGESROMANE (oder auch DATUMSROMANE) von Klausens sind von folgenden Tagen
-- und auch an eben diesen geschrieben worden !!! --

14.4.2024: SONNTAGSROMAN [14.4.24], erschienen im April 2024 = siebzehnter Datumsroman = 17. Tagesroman
3.3.2023: DASEINSROMAN [3.3.23], erschienen im März 2023 = sechzehnter Datumsroman = 16. Tagesroman
12.12.2022: MONTAGSROMAN [12.12.22], erschienen im Dezember 2022 = fünfzehnter Datumsroman = 15. Tagesroman
11.11.2021: DONNERSTAGSROMAN [11.11.21], erschienen im November 2021 = vierzehnter Datumsroman = 14. Tagesroman
10.10.2020: COVID-19-ROMAN [10.10.20], erschienen im Oktober 2020 = dreizehnter Datumsroman = 13. Tagesroman
9.9.2019: TAGESROMAN [9.9.19], erschienen im September 2019 = zwölfter Datumsroman = 12. Tagesroman
8.8.2018: HITZEROMAN [8.8.18], erschienen im August 2018 = elfter Datumsroman = 11. Tagesroman
7.7.2017: FREITAGSROMAN [7.7.17], erschienen im Juli 2017 = zehnter Datumsroman = 10. Tagesroman
6.6.2016: DOCHROMAN [6.6.16], erschienen im Juni 2016 = neunter Datumsroman = 9. Tagesroman
5.5.2015: DIENSTAGSROMAN [5.5.15], erschienen im Mai 2015 = achter Datumsroman = 8. Tagesroman
4.4.2014: HEUTROMAN [4.4.14], erschienen im April 2014 = siebter Datumsroman = 7. Tagesroman
3.3.2013: SCHONROMAN [3.3.13], erschienen im März 2013 = sechster Datumsroman = 6. Tagesroman
12.12.2012: BALDROMAN [12.12.12], erschienen im Dezember 2012 = fünfter Datumsroman = 5. Tagesroman
11.11.2011: NUNROMAN [11.11.11], erschienen im November 2011 = vierter Datumsroman = 4. Tagesroman
10.10.2010: JETZTROMAN [10.10.10], erschienen im Oktober 2010 = dritter Datumsroman = 3. Tagesroman
9.9.2009: STUNDENROMAN [9.9.9], erschienen im September 2009 = zweiter Datumsroman = 2. Tagesroman
8.8.2008: EINTAGESROMAN [8.8.8], erschienen August 2008 = erster Datumsroman = 1. Tagesroman

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| Veröffentlichungen |

 




 

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START

 

KLAUSENS in der DNB

KLAUSENS in der Zeitschriftendatenbank ZDB

KLAUSENS im Literaturport

 

KLAUSENS in MARBACH: Die Blog-Plattform des Blogbetreibers BLOGG.DE wurde allerdings 2016 geschlossen.
A) WEBLOG BLOGG.DE Log Weltling http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/zdb2508886-5.html
B) DICHT.BLOGG http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/zdb2554606-5.html
C) KLAUSENS BLOG WORDPRESS http://literatur-im-netz.dla-marbach.de/zdb2758552-9.html

 

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