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BERLINALE BÄRLINALE

Ein Künstler von Berliner Welt und Weltberlinkultur muss
die Berlinale deutschlehrernd anschreiben, um dorten "bärlinale"
(Was für ein Adjektiv!) Fehler vermeiden zu helfen.

Betreff:	den Bär? nein! den Bären !!! - N-Deklination
	Von:	Klausens = Klau|s|ens <info@klausens.com>
	An:	info[AT]berlinale.de
	Datum:	11.02.08 07:26:16 Uhr

Liebes Team,

ich will nicht besserwisserisch sein oder erscheinen. Die Deutsche
Sprache ist sowieso seltsam und bisweilen unverständlich.

Ich denke aber, wenn man einen BÄREN (wohlgemerkt: DEN BÄREN)
verleiht, dann sollte man auch wissen, wie man dieses Tier in
den jeweiligen Kasus versetzt.

Der werte Herr Kosslick sprach bei der Eröffnung von "dem kleinen Bär",
den er dann für Scorsese und die Rolling Stones aus der Aktentasche zog.

Ich denke, Dieter Kosslick und das gesamte Team der Filmfestspiele
sollten fürderhin klar und sicher wissen, dass DER BÄR
zur N-Deklination gehört:

also:

DER BÄR
DES BÄREN
DEM BÄREN
DEN BÄREN

Und damit ist es genauso wie bei PRÄSIDENT

DER PRÄSIDENT
DES PRÄSIDENTEN
DEM PRÄSIDENTEN
DEN PRÄSIDENTEN

Übrigens gilt die N-Deklination nicht nur für DEN MARXISTEN
und DEN HERRN, sondern auch für viele andere Tiere:

z.B. DEN HASEN (Beuys !!!) oder DEN LÖWEN (Venedig !!!)

So: Mit diesen Zeilen hoffe ich, die Verleihung der BÄREN (hier: Plural!)
zum Abschluss des Festivals zumindest partiell vor einer
Peinlichkeit gerettet zu haben.

Denn Herr Kosslick wird dann seinen sprachlichen Ausrutscher
nicht mehr wiederholen, weil er ganz genau weiß:

DEN BÄREN, N-DEKLINATION


Anbei zum Üben:

N-DEKLINATION

1. Ich kenne diesen (Mensch) nicht.

2. Wir geben dem (Student) kein Geld.

3. Ich danke dem (Franzose) für seine netten Worte.

4. Die kommunistische Partei verabschiedet einen alten (Genosse).

5. Sie gibt dem (Türke) eine rote Rose.

6. Bitte, überreichen Sie diesen Brief (Herr) Schmitz.

7. Gestern hat Herr Müller seinen (Nachbar) ins Gesicht geschlagen.

8. Haben sie hier einen (Polizist) gesehen?

9. Im Zoo gibt es einen wunderschönen (Elefant), aber auch einen

gefährlichen (Löwe).

10. Der Fuchs stahl dem (Rabe) den Käse.

11. Frau Busch, haben Sie in Ihrem Kurs einen (Russe)?

12. Die Zeitung stellte einen neuen (Fotograf) ein.

Und nun noch ein kleines Lehrgedicht:

SPRACHLICHER BÄRENDIENST

Als man endlich den Bär als Bären ansah
War eigentlich ja doch kaum niemand da
Außer die Dame mit dem arg wallend' Haar
Wurde dem Fell des fast Erlegten zur Gefahr
Was für die Kameras ein großes Fressen war

Denn das "en" war im Akkusativ immerdar

11.2.2008, Montag, Königswinter-Oberdollendorf

Gewidmet den Internationalen Filmfestspielen Berlin

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In diesem Sinne herzliche Grüße,

Klausens = Klau|s|ens,
Sprachkünstler keinerlei Könnens und Kennens
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Klausens AlpHabetiSch